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Wie im Himmel so auf Erden

Äbtissin Maria leitet das einzige russisch-orthodoxe Frauenkloster Deutschlands. Zusammen mit 13 Schwestern internationaler Herkunft versucht sie, dem Weltlichen zu entfliehen und Gott dabei immer näher zu kommen. Ein Film über schwarz gekleidete Frauen, über Leben und Sterben und einem Kloster als ungewöhnlichen Schicksal- und Friedensort.
In dem kleinen Ort Buchendorf bei München liegt das bis jetzt einzige russisch-orthodoxe Frauenkloster Deutschlands. Unter der Leitung von Äbtissin Maria leben dort 13 Schwestern internationaler Herkunft, die einer strengen hierarchischen Ordnung folgen. Als Dienerinnen Gottes entschwinden die Nonnen immer mehr der normalen Welt, fast so, als wären sie bereits „gestorben“. Symbolisch dafür tragen sie immer schwarze Kleidung.
Doch gleichzeitig müssen sich die Schwestern auch weltlichen Angelegenheiten widmen: Neben ihren alltäglichen Arbeiten geht es für die Frauen auch darum, Pilger zu versorgen und den Fortbestand des Klosters zu sichern.
Entlang der wechselnden Jahreszeiten erzählt der Film in stillen Bildern von der harten, körperlichen Arbeit und dem streng geregelten Tagesablauf der Nonnen und zeigt gleichzeitig eine gewisse humorvolle Atmosphäre, die im Kloster herrscht. Ein Kaleidoskop von Schicksalen, Begegnungen und Trennungen. Eine Vielfalt an Menschen und ein Ort, der verbindet.
Bald nach Beginn meines Studiums in München erfuhr ich, dass es in der Nähe ein orthodoxes Frauenkloster gibt. Ich wollte diesen Ort immer wieder besuchen, doch durch das intensive Studium gab es kaum Zeit für einen Besuch… oder war mein Wunsch damals wohl doch nicht so groß?
Es vergingen einige Jahre, bis ich durch die Familie eines sehr kranken Kindes dann letztendlich doch mit dem Kloster in Verbindung kam: Die Familie suchte dort nach Trost und Gebet und ich besuchte mit ihnen ab und zu einige Gottesdienste.
Ich bin orthodox getauft und aufgewachsen. Ich fühlte mich zu diesem Glauben hingezogen. Als ich zum ersten Mal den Gesang im Kloster hörte, war ich davon bezaubert – und mit der Zeit auch von diesen in schwarz gekleideten Frauen. So reifte in mir der Gedanke, dass ich in diesem Ort eine Langzeit-Beobachtung machen möchte, über diese eigenartige Welt, die nur 20 Minuten von meinem Haus entfernt liegt. Während der Dreharbeiten zu „Wie im Himmel so auf Erden“ war ich dann überrascht, wie viele Ereignisse im Kloster stattfinden, wie viele Menschen dort nach Hilfe suchen oder sich vom Alltag erholen wollen.
Das Kloster bleibt in meinem Herzen ein Ort der Hoffnung, ein letzter Funke in einer ausweglosen Situation. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Kriegsgeschehen dienen das Kloster und die Nonnen als ein Ort des Friedens und Trostes. Ein Ort, der Kraft und Zuversicht gibt.
Mit meinem Film möchte ich die Zuschauer:innen einladen, über ihr eigenes Leben nachzudenken, über ihre eigene Seele und Werte.

Max-Ophüls-Festival Saarbrücken

Nominierung in der Kategorie Wettbewerb Dokumentarfilm