"Filmemachen ist der schönste Beruf der Welt" – dieser Satz stammt von Florian Gallenberger, der es wissen muss: Er hat an der HFF München Regie studiert und gewann mit seinem Film QUIERO SER direkt den Studenten-Oscar und den Oscar für den Besten Kurzfilm gleich hinterher. Inzwischen macht Florian Gallenberger nicht nur weiter Filme, sondern unterrichtet auch als Honorarprofessor die Studierenden der HFF München.
„Von außen betrachtet, war das eigentlich ein Wahnsinn, was wir da angefangen haben“, sagt Autorin und Regisseurin Natalie Spinell rückblickend über ihre Serie SERVUS BABY, die nach mittlerweile zwei Staffeln bereits Kultstatus genießt und in der Mediathek des BR zu sehen ist. Ursprünglich wollte Natalie Spinell aus der Idee zu SERVUS BABY einen Kurzfilm im Rahmen ihres Regie-Studiums machen. Doch dann hatte sie so viele Plot-Ideen, Figuren und Schauplätze im Drehbuch, dass daraus eine Serie wurde – und mit dem Pilotfilm dazu machte sie ihr Diplom an der HFF München.
Wer auch davon träumt, die Filme und Serien von Morgen zu realisieren und an der HFF München, einer der renommiertesten Filmhochschulen im deutschsprachigen Raum, studieren möchte, kann sich zwischen verschiedenen Studiengängen entscheiden. Die HFF München bildet Regisseur*innen für dokumentarische und fiktionale Filme bzw. Serien aus, Monteure*innen (Montage-Schwerpunkt im Rahmen eines Regie-Studiums), Produzenten*innen (auch mit Fokus auf Creative Producing), Drehbuchautoren*innen, Kameraleute sowie VFX-Supervisor und -producer.
Seit Gründung 1966, bzw. Aufnahme des Lehrbetriebs 1967, bildet die HFF München die Filmtalente von Morgen aus. Zu den bekanntesten Absolventen zählen u.a. Caroline Link, Doris Dörrie, Maren Ade, Janine Jackowski, Bernd Eichinger, Florian Henckel von Donnersmarck, Wim Wenders und Roland Emmerich. Nachdem zuerst in einer Villa in Schwabing gelehrt wurde, ging es 1988 in eine ehemalige Bettfedernfabrik im Münchner Stadtteil Giesing, bevor im September 2011 der Umzug in den Neubau inmitten des Münchner Kunstareals, am Bernd-Eichinger-Platz, folgte.
Bernd-Eichinger-Platz
Am 7. Mai 2012 wurde der Platz vor der HFF München an der Gabelsberger Straße offiziell zum Bernd-Eichinger-Platz ernannt – damit erinnert er an einen der berühmtesten Absolventen der Münchner Filmhochschule:
Bernd Eichinger hat in den 70er Jahren an der HFF München Regie studiert. Später wurde er zu einem der bedeutendsten deutschen Filmproduzenten und feierte mit seinen Filmen und der Firma Constantin Film weltweite Erfolge.
Zu den bekanntesten zählen: WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO, DIE UNENDLICHE GESCHICHTE, DER NAME DER ROSE, DER BEWEGTE MANN, NIRGENDWO IN AFRIKA, RESIDENT EVIL, DER UNTERGANG, DAS PARFUM und DER BAADER MEINHOF KOMPLEX.
Bei einigen seiner Filme schrieb er auch das Drehbuch (mit). Bernd Eichinger hat den Begriff des Creative Producing gelebt, bevor dieser in aller Munde war – und noch bevor man an der HFF München „Produktion und Medienwirtschaft“ als Studienfach wählen konnte. Was er als Regiestudent und Regisseur einiger (Kurz)-Filme gelernt hatte, floss immer in seine Arbeit als Produzent mit ein. Außerdem war Eichinger als Produzent auch kreativer Entdecker von Stoffen, Entwickler von Ideen und hatte immer das beste Gespür für den perfekten Cast und das gesamte kreative Personal am Set.
Deshalb hat er wohl etwas „tief gestapelt“, als er einmal auf die Frage „Wie wird man eigentlich Filmproduzent“ geantwortet hat:
1. „Indem man nicht Regisseur wird.
2. Indem man nicht Produktionsassistent bleibt.
3. Indem man ein Firmenschild an die Tür schraubt und Briefköpfe drucken lässt.“
Am 24. Januar 2011 ist Bernd Eichinger im Alter von 61 Jahren in Hollywood an einem Herzinfarkt gestorben.
Als 2012 der Bernd-Eichinger-Platz eingeweiht wurde, enthüllte der damals amtierende Oberbürgermeister Christian Ude gemeinsam mit Eichingers Tochter Nina und seiner Witwe Katja Eichinger das Straßenschild. Zahlreiche Weggefährten Eichingers aus der HFF München sowie der Constantin Film waren anwesend.
Wer noch mehr über Bernd Eichinger erfahren möchte, dem seien neben seiner Filmographie zum Weiterlesen empfohlen:
Judith Früh (Hg.): Bernd Eichinger
Verlag et+k edition text+kritik
Heft 46 der Reihe Film-Konzepte
Begründet von Thomas Koebner, Herausgegeben von Michaela Krützen, Fabienne Liptay und Johannes Wende
Katja Eichinger: BE
Verlag Hoffmann und Campe