Leaving Greece
Ein Flüchtling muss seinen Asylantrag dort stellen, wo er zum ersten Mal europäischen Boden betritt. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass für 90% aller Flüchtlinge die Ägäis das Tor zu Europa darstellt. Was das für Griechenland bedeutet? Die Kapitulation: Numerisch und finanziell überfordert ist das griechische Asylsystem schon vor Jahren kollabiert. In Griechenland kann keiner bleiben, doch aus Griechenland kann auch keiner weg: Die griechischen Behörden gehen mit äußerster Härte gegen Flüchtlinge vor, die das Land verlassen wollen. So will es Europa und Europa nimmt auch Tote in Kauf...
Der Film erzählt die sehr persönlichen Geschichten der drei jungen afghanischen Flüchtlinge Hossein, Reza und Kaka, die seit drei Jahren versuchen, genau diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Alle drei haben sich in einem Auffanglager für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge auf Lesbos kennengelernt. Hossein, Reza und Kaka beschreiten drei Wege, die Flüchtlingen offen stehen (oder eben auch nicht), nachdem sie die Außengrenzen der „Festung Europa“ überwunden haben: Erfolg, Hoffnung, Resignation.
Hosseins Geschichte beginnt mit dem Ausfüllen eines Antrags – ein Visum zum ungeborenen Kind. Hossein wird Vater werden. Doch Anna, die Mutter des Kindes, ist Deutsche und Hossein ein illegaler Einwanderer in Griechenland. Die Prozeduren zur Familienzusammenführung, die das junge Paar über sich ergehen lassen muss, sind langwierig und Nerven aufreibend.
Währenddessen harren Reza und Kaka in Griechenland weiter ihres Schicksals. Doch während Kaka des Hoffens langsam leid ist, hat Reza die Hoffnung, das Land zu verlassen, noch nicht aufgegeben. Reza hat einen älteren Bruder in Österreich, der bald seine Staatsbürgerschaft bekommen wird und auf dessen Hilfe Reza nun baut.
Kaka hingegen ist ganz auf sich allein gestellt. Die vielen Prügel und Gefängnisstrafen, die ihm die Fluchtversuche aus Griechenland einbrachten, haben Spuren hinterlassen. Kaka scheint der Don Quijote des Films zu sein, der tragische Ritter, der die „Festung Europa“ zwar eingenommen hat, nun aber werder vor noch zurück kann und in dieser durch die europäische Flüchtlingspolitik hervorgerufenen Pattsituation gefan¬gen ist. Doch als bei den Wahlen im Frühjahr 2012 dann auch noch die rechtsextreme „Goldene Morgenröte“ ins griechische Parlament einzieht, beschließt Kaka noch ein letztes Mal die Flucht nach vorne zu ergreifen.
Neben großen emotionalen Themen wie Freundschaft, Sehnsucht und Liebe, geht es in dem Film schließlich auch um nicht minder große politische Fragestellungen, wie etwa die Hinterfragung unserer Solidaritätsvorstellungen. Denn: Ist es letztlich nicht eine gemeinsame europäische Aufgabe, sich mit der Flüchtlingsproblematik auseinanderzusetzen?
2008 fliehen die afghanischen Teenager Hossein, Reza und Kaka nach Europa in der Hoffnung dort Freiheit und Frieden zu finden. Durch einen geografischen Zufall landen sie in Griechenland, aber Griechenland steht kurz vor der Krise und es ist bald klar, dass die drei Freunde dort nicht bleiben können. Doch weg können sie auch nicht, denn die griechischen Außen- wie Innengrenzen werden von Europa aufs Schärfste bewacht.
Dennoch versuchen die drei Freunde Griechenland zu verlassen, um in einem anderen europäischen Land ein rechtmäßiges Asylverfahren zu durchlaufen. Ein Unterfangen, bei dem sie nicht nur ihre Freundschaft, sondern auch ihr Leben aufs Spiel setzen. Zürich Film Festival//28.9.2013
Teilnahme in der Kategorie Borderline / Medcins sans frontières
Hof - Internationale Hofer Filmtage//2013
Teilnahme in der Kategorie Dokumentarfilm
Thessaloniki Documentary Festival//2014
Teilnahme in der Kategorie Human Rights
DOK.fest München//2014
Teilnahme in der Kategorie Münchner Premieren
Münchner Filmkunstwochen - Kulturreferat München//20.7.2014
Amnesty International//28.5.2014
Kino im U Dortmund//2014
Teilnahme in der Kategorie Schulvorführungen
Volkshochschule Biberach//28.9.2014
Teilnahme in der Kategorie Filmreihe
Astra Film Festival//2014
Teilnahme in der Kategorie Miscellanea
London Greek Film Festival//2014
Baghdad International Film Festival//2014
Teilnahme in der Kategorie Human Rights
Starter Filmpreis der Stadt München//15.10.2014
Preis in der Kategorie Dokumentarfilm
Evangelische Stadtakademie München//28.1.2015
Reihe
Glockenbachwerkstatt München//26.10.2014
Teilnahme in der Kategorie Reihe
Kino im Z Rosenheim//1.2.2015
Teilnahme in der Kategorie Reihe
Westtorhalle Murnau//13.2.2015
Teilnahme in der Kategorie Reihe
Millenium Film Festival//2015
Ethnocineca, Wien//5.5.2015
RAI International Film Festival of Ethnografic Film//16.6.2015
Teilnahme in der Kategorie Studentensektion
Trento Filmfestival//28.4.2016