17 Filme von Alumni*ae und Student*innen der HFF München werden bei den 57. Internationalen Hofer Filmtagen gezeigt / Hofer Filmtage vom 24. bis 29. Oktober / Deutschsprachiger Film im Mittelpunkt / Retrospektive widmet sich in diesem Jahr Maria Schrader, die auch Honorarprofessorin an der HFF ist
München, 24. Oktober 2023 – Im Programm der 57. Internationalen Hofer Filmtage laufen 17 Filme und von Alumni*ae und Studierenden der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München. Außerdem ist die Retrospektive Maria Schrader gewidmet, die auch Honorarprofessorin an der HFF München ist.
DIE BRIEFFREUNDIN (Dokumentarfilm, 80min)
Regie: Sarah Klewes
Buch: Sarah Klewes (Co-Autorin: Ann-Kathrin Jahn)
Kamera: Luigjina Shkupa, Felix Press, Sarah Klewes u.a.
Producer: Nele Urbach
Synopsis
Die Regisseurin Sarah Klewes ist 12 Jahre alt, als sie in der Toskana die 77-jährige Schriftstellerin Claretta Cerio kennenlernt. Daraus entwickelt sich eine Brieffreundschaft, die bis zu Cerios Tod andauert. 2022 reist Sarah mit den Briefen im Gepäck nach Italien, um sich an ihre liebgewonnene Freundin zu erinnern. In einem Mix aus fiktionalen Szenen und dokumentarischen Interviews entfaltet sich ein Porträt einer besonderen Schriftstellerin.
RESTORATION (Dokumentarfilm, 71min)
Regie, Buch, Producer: Gudrun Gruber
Kamera: Bernd Effenberger
Synopsis
Ein Jahrzehnt nach einer Gewalterfahrung in der Jugend beschließt die Detroiterin Sabrina, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Das Familienporträt RESTORATION begleitet sie und ihre nächsten Verwandten während dieses Prozesses.
KUGELRUND (Spielfilm, 20min)
Regie: Lennart Heidtmann
Buch: Lennart Heidtmann und Lukas Becker
Kamera: Nikola Krivokuca
Producer: Lennart Heidtmann und Artur Althen
Synopsis
Henning, ein hochgewichtiger Schauspieler, hat nach seinem Werbespot-Dreh für ein Diätmedikament noch ein Date. Als die Tinder-Verabredung enttäuschend schief läuft, ordert Henning kurzerhand die ganze Room Service Karte und beschließt dem Tipp seines Schauspielerkollegen zu folgen: Ein Sex-Date über eine Fetisch-App soll ihn aus seiner Einsamkeit erlösen. Doch die Nacht mit der jungen Frau entwickelt sich ein wenig anders, als er es erwartet hatte.
WORDS (Dokumentarfilm, 25min)
Regie, Drehbuch: Hannah Jandl
Kamera: Leander Kupferer
Producer: Fanny Rösch
Synopsis
Was haben Schulbusse in Niederösterreich, Kirmes in Westfalen, Techno in Berlin, DJ-ing in Belfast, eine Liebesgeschichte aus Melbourne und die kommunistische Tschechoslowakei gemeinsam? Mit einer visuell verspielten Ästhetik, die sich an den Musikvideos der 80er-Jahre orientiert, erzählt der Film Geschichten von verschiedenen Menschen in Europa, die diese mit F.R. Davids Lied „WORDS“ verbinden..
IVANA WANTS TO BECOME AN ACTRESS (Spielfilm, 13min)
Regie, Buch: Vivian Bausch
Kamera: Lea Dähne
Producer: Vivian Bausch und Lea Dähne
Synopsis
Nachdem Ivana vor kurzem aus der Ukraine nach Deutschland geflohen ist, schläft sie jede Nacht auf einer anderen Couch und ruft ihre Mutter an, die im Luftschutzkeller ist, während sie tagsüber ihr natürlichstes Lächeln für die Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule aufsetzen muss.
THE LINE (Spielfilm, 11min)
Regie: Olivia Nigl
Buch: Olivia Nigl & Rebekka Schug
Kamera: Niko Knoblauch
Producer: Rebekka Schug
Synopsis
Cal lebt in einer entrückten Welt, in der es Lebensinhalt eines jeden Menschen ist, Tag für Tag in einer Schlange anzustehen. Der Sinn dessen ist verloren gegangen, und das Stehen an sich wirdzum unreflektierten Lebenszweck. Cal durchlebt Situationen, die ihm den letzten Anstoß geben, das System zu durchbrechen.
ARTHROCALYPSE (Dokumentarfilm, 5min)
Regie, Kamera, Producer: Daniela Magnani-Hüller
Synopsis
Verborgen im städtischen Gräserdickicht lebt ein diverses Insektenvolk in friedlicher Idylle, bis ein mystisches Objekt in ihre Welt tritt. Als sie eines Morgens von einem Mählaster überrollt werden, ist von der Insektenvielfalt nichts mehr übrig. Eine Gruppe Forscher*innen sammelt die Reste der Zivilisation auf, um sie technisch nachzubilden. Was bleibt nach der Verwüstung?
TREASURES (Spielfilm, 8min)
Regie: Welf Reinhart
Drehbuch: Pia Stummer
Kamera: Micky Graeter
Synopsis
Der achtjährige Max wird bei einer Schatzsuche im Wald ständig von seinem älteren Bruder und dessen Freund schikaniert. An einem alten Waldsee holen die drei Kinder mit einer Magnetangel rostige Schätze aus dem Wasser. Max bleibt das fünfte Rad am Wagen. Doch die Dynamik in der Gruppe ändert sich, als die Kinder eine alte Granate aus dem Wasser ziehen.
STILLE, STAUBIGE FAMILIE (Spielfilm, 41min)
Regie und Buch: Sophie Mühe
Kamera: Samuel Zerbato, Marie Wald und Mirko Hans
Producer: Kirsten Wehr, Luisa Eichler, Natalie Seraphim, Viviana Koch, Sophie Mühe
Synopsis
In drei Formen sehen wir jeweils einer jungen Frau in ihrem Versuch dabei zu, die Gegenwart zu akzeptieren. Jede erlebt eine andere Facette einer Verlusterfahrung. Die Erste plant die Beerdigung ihrer Mutter, die Zweite setzt sich mit ihrem Bruder und dem Tod des gemeinsamen Vaters auseinander und die Dritte versucht in ein neues Leben umzuziehen. Während die Protagonistinnen entscheiden müssen, welches Kleidungsstück bei der Einäscherung getragen werden soll, wie nach Jahren der Funkstille der Bruder anzusprechen ist oder mit welcher Technik man Spareribs schneidet, bewegen sie sich mit mal mehr, mal weniger humorvollem Blicken durch ihre Welten. Und immer wieder stellt sich die Frage, ob Schmerz teilbar ist.
MEDUSA (Dokumentarfilm, 9min)
Regie: Elisabeth Plattner
Producer: Luis Leinauer
Synopsis:
Was geschieht, wenn sich die Aufmerksamkeit auf uns richtet? Was fühlen wir, wie reagieren wir, und was sagt das über uns aus? Auf der Suche nach Antworten findet sich die Regisseurin mit sich selbst und ihrer Angst vor dem Angeschautwerden konfrontiert. Herausgekommen ist ein unfreiwilliges Selbstporträt, welches in seiner collageartigen Form zum Nachdenken einlädt.
DIE WÜRSTCHEN (Spielfilm, 13min.)
Regie: Vincent Jost
Producer: Max von Dadelsen, Katharina Langemeyer
Synopsis:
Tim, ein junger Mann aus der Stadt, kommt neu zu einer dörflichen Fußballmannschaft, die ihn von Anfang an in die Mangel nimmt. Er scheitert mit all seinen Versuchen, sich zu integrieren, denn er scheint einfach nicht denselben Tonfall wie diese Jungs zu beherrschen. Auch die Art, wie die sie miteinander umgehen, befremdet Tim sehr. Doch nach und nach gerät er immer tiefer in die kleinen Machtspielchen der Jungs hinein und schafft es schließlich nicht mehr, sich ihnen zu entziehen. Und je mehr Zeit er mit ihnen verbringt, desto klarer wird ihm, womit er es eigentlich zu tun hat: mit Würstchen!
EINS ZU EINS (Dokumentarfilm, 9min)
Regie: Saskia Kessler
Producer: Jakob Wahl
Synopsis:
Enrico und Laurin besuchen gemeinsam ein Internat für hörgeschädigte und gehörlose Schüler*innen. Die beiden sind eng befreundet und teilen eine Leidenschaft für Fußball. Der Film begleitet Enrico und Laurin in ihrer freien Zeit innerhalb des Wohnheim-Alltags. Er zeichnet ein Portrait ihrer Freundschaft und gewährt so Einblick in die gehörlose Lebenswelt der Jugendlichen. Eine visuelle Kommunikationswelt, die Hörenden in der Regel verschlossen bleibt.
ZWISCHENZEIT (Spielfilm, 14min)
Regie: Theresa Rehe
Producer: Theresa Rehe, Mauricio Cervilla Fischer, Tim Jenni, Sandra Cavallaro
Synopsis:
Nachdem sie sich seit der Trennung der Eltern zunehmend auseinandergelebt haben, müssen Vater und Tochter nun ihre ehemalige Verbundenheit wiederfinden, damit ihre Abschiedsbegegnung kein „Leb wohl“, sondern ein „Auf Wiedersehen“ ist.
CHRONIKEN UND GEMÜTSZUSTÄNDE (Dokumentarfilm, 29min)
Regie: Gretel Ribka, Jonas Riedinger
Producer: Katharina Hein
Synopsis:
Wer den ganzen Tag im Traktor sitzt, hat viel Zeit zum Nachdenken. Jürgen gab bei der Hofübernahme die Bullenmast auf und baute ein Lohnunternehmen auf – wo früher Tiere waren, stehen heute Maschinen. Aufgerieben von wirtschaftlichen Zwängen, gesellschaftlichen Erwartungen und Schicksalsschlägen arbeitet der alleinerziehende Vater jeden Tag weiter. Er sagt: „Jeder Papa in der Landwirtschaft will, dass sein Sohn einmal übernimmt.“ Was aber, wenn der Sohn krank ist?
Filme von HFF-Alumni*ae in Hof:
IM LAND DER WÖLFE (Dokumentarfilm, 102min)
Regie: Ralf Bücheler
Produktion: Ingo Fliess
Synopsis
100 Jahre nach ihrer Ausrottung kehren die Wölfe nach Deutschland zurück, einem dicht besiedelten und von Menschen dominierten Land. Das haben wir demokratisch entschieden. Der Film erzählt vom Leben der neuen Nachbarn und vom Leben derer, die alles daransetzen, dass diese neue Gemeinschaft gelingt.
ROHBAU (Spielfilm, 90min)
Regie: Tuna Kaptan
Synopsis:
Ein Drama über zwei Einzelgänger, Lutz (44) und Irsa (14), die durch einen tragischen Unfall auf einer Baustelle für immer verbunden sind...
MUTTERLAND (Dokumentarfilm, 96min)
Regie: Miriam Pucitta
Produktion: Ingo Fliess, Susanne Guggenberger
Synopsis:
Als Tochter wurde Regisseurin Miriam Pucitta von ihrer Mutter zu Fremden gegeben, damit diese ihren Arbeitsplatz behalten kann. War sie ein „verbotenes Kind“? Heute macht sie sich, gemeinsam mit ihrer eigenen Tochter, auf die Suche nach Spuren und Verletzungen ihrer Familie in Deutschland, Italien und der Schweiz und entdeckt ein Kapitel der Arbeitsmigration, das weithin unbekannt ist.
Deutschsprachiger Film und Nachwuchs im Mittelpunkt bei den Hofer Filmtagen
Die Internationalen Hofer Filmtage, gegründet 1967, sind eines der bedeutendsten Filmfestivals in Deutschland. Filmemacher wie Maren Ade, Tom Tykwer, Caroline Link, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Werner Herzog sowie Peter Jackson haben hier ihre Premieren gefeiert und von Hof aus die Filmwelt erobert. Damit gelten die Hofer Filmtage als das Festival der Neuentdeckungen.