Totem
In einer Stadt im Ruhrgebiet taucht eine junge Frau namens Fiona auf, die als Haushaltshilfe bei der Familie Bauer arbeiten wird. Vater, Mutter, Tochter, Sohn leben für sich, Kommunikation untereinander findet nicht statt. Fiona soll aufräumen, die Kinder versorgen und das Haus sauber halten. Aber irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Ihre Abwesenheiten,
ihre Verwirrung, ihre Verweigerung lassen Seltsames erahnen. Langsam gerät etwas aus den Fugen und ein leiser Horror schleicht sich ein. Warum beginnt Frau Bauer plötzlich zu weinen? Was macht Fiona mitten in der Nacht mit dem Baby auf der Landstraße? Totem ist ein alltäglicher Horrorfilm, den eine Art Störgeräusch durchzieht, das keiner hört, Schatten, die keiner sieht. Nur das Kino. Fiona und Familie Bauer. Fünf Menschen in einem Reiheneckhaus. Eine junge Frau findet Arbeit, sie fängt als Haushaltshilfe bei Familie Bauer an. Schnell werden ihr die Regeln in diesem Haus erklärt. Sie soll helfen, den Alltag zu bewältigen, ein soziales Gefüge, das wir kennen und zum Überleben brauchen.
Eine Zeit des Eingewöhnens beginnt, auch der Entdeckungen. Jürgen ist noch ein Kleinkind und will spielen. Er muß zum Schwimmunterricht begleitet werden, sonst verläuft er sich. Nicole ist noch nicht volljährig, hat aber schon einen Freund. Ulli ist doppelt so alt wie Nicole. Vater Wolfgang ist ständig unterwegs und fast nur am Wochenende zu Hause. Mutter Claudia wird alles zu viel. Sie verläßt das Haus nicht mehr. Mit Fiona soll es endlich anders werden.
Fiona wird jeden Morgen aufstehen und alle fürs Heute vorbereiten, ohne zu fragen: macht das denn überhaupt einen Sinn, das Heute zu beginnen? Sie wird den Dreck, den sie gestern produziert haben und vorgestern und letztes Jahr, wegschaffen, den Dreck, den sie liegen gelassen haben, weil ihnen das Heute sinnlos vorkam. Sie wird das tun, ohne zu fragen warum. Dafür haben sie Fiona geholt. Damit jemand da ist, der nicht fragt. Und dafür ist sie auch gekommen. Um das Heute zu behaupten ohne zu fragen warum.
Es wirkt verstörend was sich in diesem Haus abspielt. Eine allumfassende Einsamkeit schwebt über diesem Ort. Es wird nicht miteinander gesprochen. Wenn es mal gemütlich werden soll, dann ist es schnell verkrampft. Allein die ältere Nachbarin macht sich Sorgen um die junge Frau. Doch sie kann nicht verhindern, daß Fiona ihrem Schicksal entgegen geht. So scheint es zuerst und bleibt bis zuletzt nicht eindeutig. Dieser Spielfilm ist inspiriert von einer wahren Geschichte. Er erhebt jedoch nicht den Anspruch, die Geschehnisse authentisch wiederzugeben. Insbesondere die Namen der im Film handelnden Personen und ihre beruflichen und privaten Handlungen sowie Lebensumstände sind erfunden. Goethe-Institut Mexiko - Deutsche Filmwoche
Internationale Filmfestspiele Cannes
Buenos Aires Filmfestival - BAFICI
Biennale di Venezia//2011
Teilnahme in der Kategorie Settimana Internazionale della Critica
Filmfestival MAX OPHÜLS PREIS//1.2.2012
Teilnahme in der Kategorie Wettbewerb
filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin//1.5.2012
Curitiba Filmfestival - Olhar de Cinema//1.5.2012
exposed filmfestival//1.6.2012
Festival des deutschen Films gGmbH//1.6.2012
Filmfestival Gijon//1.11.2011