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Immer wieder samstags

Schwierige Jugendliche (15-19 Jahre) aus dem Münchner Norden, denen der Zugang zu Freizeitheimen aufgrund ihres Verhaltens nicht ermöglicht wird, schließen sich zu einer Gruppe zusammen und nennen sich auch äußerlich auf Jacken sichtbar „Red-Angels“. Zu einem besonderen Kennzeichen wird das gemeinsame Auftreten bei Bundesligaspielen im Stadion und in Münchner Lokalen. In solchen Situationen kommt es immer wieder zu verschiedenen Straftaten (Diebstahl und Körperverletzung). Das Stadtjugendamt München erkennt die Notwendigkeit, diese Gruppe sozialpädagogisch zu betreuen. Ein Streetworker findet Kontakt zu den Jugendlichen und gewinnt nach und nach deren Vertrauen. Ein leerstehender ehemaliger Luftschutzbunker wird mit finanzieller Unterstützung des Jugendamtes als Treffpunkt notdürftig hergerichtet. Der Sozialarbeiter hat die Gruppe nun zusammen und kann in Gesprächsrunden und Einzelgesprächen auf das Verhalten der Jugendlichen einwirken. Obwohl es nach wie vor zu Straftaten und Ausschreitungen kommt, gehen die Delikte insgesamt gesehen merklich zurück. Als Alternative zu einem Bundesligasamstag wird ein Zeltlager organisiert, an dem sich relativ viele Jugendliche beteiligen. Gespräche mit Eltern, Besuche in Stadelheim, Unterstützung bei Gerichtsverhandlungen, Verhinderung von Straftaten usw., werden zu bestimmenden Bestandteilen der Sozialarbeit. Es scheint ein erfolgversprechender richtungsweisender Versuch des Jugendamtes zu werden. Inzwischen sind aber die Bewohner der unmittelbaren Umgebung des Bunkers fleißig dabei, diesem „Spuk“ durch Unterschriftensammlung und Eingaben beim Bezirksausschuss ein Ende zu bereiten. Die Leitung der Streetworker hält diesem Druck offensichtlich nicht stand und beschließt die Räumung des Bunkers. Das Versprechen neue Räumlichkeiten zu beschaffen ist von Anfang an eine Schutzbehauptung und kann letztendlich auch nicht eingelöst werden. Als unmittelbare Folge der Schließung zerschlagen einige Jugendliche die Einrichtung der Räume – unversehrt bleiben allein die Spielgeräte: Flipper und Musikbox. Der Film verzichtet weitgehend auf eine Kommentierung. Die Jugendlichen sprechen und agieren in den einzelnen Situationen selbst. Auf diese Weise wird neben der Filmgeschichte auch die Form des sprachlichen Umgangs mit und unter den Jugendlichen eindrucksvoll dokumentiert.