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Angstkommen vor was? Vor dem Leben im Flüchtlingslager in Deutschland, auf engstem Raum, ohne Privatsphäre, mit Essenspaketen, Arbeits- und Ausbildungsverbot, 40 Euro Taschengeld, Residenzpflicht. Eine kurze Reise über den Flur des Flüchtlingslagers in der Rosenheimer Straße 242 in München. Flüchtling-Sein in Deutschland bedeutet in einem Schwebezustand zu leben. Asylverfahren ziehen sich oft jahrelang hin, die Flüchtlinge leben zwischen der Hoffnung auf einen Aufenthaltstitel und der Angst abgeschoben zu werden. Der Raum dazwischen bedeutet ein Leben in sogenannten „Gemeinschaftsunterkünften für ausländische Flüchtlinge“. Die GU Rosenheimerstraße besteht aus zwei zweigeschössigen Containern auf einem Parkplatz zwischen zwei viel befahrenen Schnellstraßen und steht damit symbolisch für das Leben der Flüchtlinge zwischen zwei Welten: sie sind nicht mehr in ihrer Heimat und noch nicht angekommen. D.h. sie sind angekommen in einem Niemandsland - angstkommen.
angstkommen vor was? Vor dem Leben auf engstem Raum, in unhygienischen Zuständen, Zwangsverpflegung durch Essenspakete, 40 Euro Taschengeld im Montat, Ausbildungs- und Arbeitsverbot, Residenzpflicht.
Die Kamera fährt auf dem Flur in der GU Rosenheimerstraße entlang, blickt in die Zimmer, in denen die Bewohner auf ihren Betten, an Tischen, sitzen, liegen, stehen, fernsehen, nichtstun, warten, hoffen, nicht hoffen. Grelles Licht der Neonröhren, giftgrüne und gelbe Wände, graue Schränke mit Vorhängeschlössern, Individualität wird nur spürbar in den persönlichen Details in den Zimmern. Aufeinmal taucht ein Tänzer auf, durchbricht die Monotonie, Starre und Gefangenheit, im letzten Zimmer bewegt er sich, tanzt, wild, hysterisch gegen die Wände.
Das Ganze wird in einer Plansequenz von einer Minute erzählt.
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