Deutscher Kurzfilmpreis für Mila Zhluktenko und Daniel Asadi Faezi
21.11.2025
Am gestrigen Donnerstag fand in Hamburg die Verleihung der Deutschen Kurzfilmpreise statt / Das Team von „rückblickend betrachtet“ rundum HFF-Alumnae* Daniel Asadi Faezi und Mila Zhluktenko erhielt die goldene Lola in der Kategorie Dokumentarfilm bis 30min / Deutscher Kurzfilmpreis ist der höchst dotierte Preis für den Kurzfilm in Deutschland
München, 21.11.2025 – Daniel Asadi Faezi und Mila Zhluktenko, beide Alumnae der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München, haben mit ihrem Film „rückblickend betrachtet“ den Deutschen Kurzfilmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit erhalten. Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste und höchst dotierte Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Bei der Preisverleihung, die erneut in der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel stattfand, wurden von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer Filme in sechs Kategorien prämiert.
„rückblickend betrachtet“, 15min.
Herstellung: Daniel Asadi Faezi
Koproduktion: Mila Zhluktenko
„rückblickend betrachtet“ ist eine Teamarbeit der Absolventinnen Daniel Asadi Faezi und Mila Zhluktenko (Regie, Drehbuch, Produktion), Tobias Blickle (Kamera) und Kristina Kilian (Drehbuch)
Inhalt: Arbeitsmigrant*innen bauen ein Einkaufszentrum für Olympia 1972 in München. 2016 wird der Ort zum Schauplatz eines rassistischen Anschlags. „Und jetzt dieser Hass“, sagt eine Frau in Empfänger Unbekannt (1983). Ein Versuch, zurückzuschauen und Zusammenhänge zu finden.
Jurybegründung
Nach 1936 präsentiert sich Deutschland Anfang der 1970er Jahre erneut als Gastgeber der Olympischen Spiele. „Waldi“, ein bunter Stoffdackel, soll Leichtigkeit, bayerische Gemütlichkeit und ein weltoffenes Land verkörpern. Doch es kommt anders: Eine Geiselnahme der israelischen Mannschaft verläuft tödlich. Zurück bleiben architektonische Zeichen des Fortschritts — ein schwebendes Zeltdach, sowie das Olympia-Einkaufszentrum an der Hanauer Straße, seinerzeit die größte Shoppingmall Europas. Errichtet wurde es von angeworbenen Arbeitenden aus Italien, Jugoslawien und der Türkei, die den Wohlstand mit aufbauten, aber selten Teil von ihm wurden. Mit dem Ende des Wirtschaftsbooms tritt der Rassismus noch offener zutage. Semra Ertan, Dichterin und Aktivistin, verbrennt sich Anfang der 1980er Jahre aus Protest gegen den allgegenwärtigen Hass. Jahrzehnte später, 2016, fallen neun junge Menschen mit Migrationsgeschichte einem rechtsterroristischen Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum zum Opfer. „rückblickend betrachtet“ ist ein lang nachhallender Essayfilm, der archivarisches und eigenes Material übereinanderschichtet zu einem Trümmerhaufen deutscher Nachkriegsgeschichte.
Der Deutsche Kurzfilmpreis
Der Deutsche Kurzfilmpreis ist mit einer Prämie von 30.000 Euro verbunden. Für die Nominierung erhalten die jeweiligen Produzenten 15.000 Euro. Dieses Preisgeld wird auf die Prämie für die Auszeichnung angerechnet. Die Gewinnerfilme in den Kategorien Spielfilm bis 15 Minuten Laufzeit, Spielfilm von mehr als 15 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit, Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit und Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit sind zudem automatisch für das Auswahlverfahren zu den Oscars qualifiziert. Kategorien des Deutschen Kurzfilmpreises: Spielfilme mit einer Laufzeit bis 15 Minuten, Spielfilme mit einer Laufzeit von mehr als 15 bis 30 Minuten, Dokumentarfilme bis 30 Minuten, Animationsfilme bis 30 Minuten, Experimentalfilme bis 30 Minuten. Zusätzlich kann ein Preis für den besten mittellangen Film mit einer Laufzeit von mehr als 30 Minuten bis 78 Minuten vergeben werden.
*Aufgrund einer für die Hochschule bindenden Vorgabe durch die allgemeine Geschäftsordnung für den Freistaat Bayern vom 01.04.2024 dürfen sämtliche Personen- und Funktionsbezeichnungen ausschließlich in der weiblichen und/oder männlichen Form aufgeführt werden. Mehrgeschlechtliche Schreibweisen sind unzulässig. Selbstverständlich sind Personen aller geschlechtlicher Identitäten ausdrücklich mit angesprochen.