
Joseph von Fraunhofer-Preis 2025 geht an Projekt von HFF-Abteilungsleiter Professor Siegfried Fößel
08.06.2025
Einer der drei mit 50.000 € dotierten Joseph von Fraunhofer-Preise ging in diesem Jahr an das Projekt „JPEG XS – zukunftsweisender Standard für professionelle »All-IP«-Videoproduktion“ von Prof. Dr. Siegfried Fößel, Dr. Joachim Keinert und Dr. Thomas Richter (Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS).
Die Bildqualität von Videos ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich besser geworden. Höhere Qualität bedeutet aber auch, dass mehr Daten übertragen werden müssen – auch weil sich die Ansprüche und Gewohnheiten der Zuschauer aufgrund der immer besseren Wiedergabegeräte verändern. Damit wächst der Druck auf Kosten und Zeit bei der Herstellung von professionellen TV- und Filminhalten bei einer zeitgleich steigenden Zahl an Medienkanälen und -plattformen. Sogar VR-Brillen oder industrielle Anwendungen, von Machine Vision bis hin zum autonomen Fahren, haben Echtzeitanforderungen, an denen herkömmliche Videocodecs häufig scheitern.
Um diese Herausforderung sowohl technisch effizient im Hinblick auf zu Verfügung stehende Hardware wie auch energie- und ressourceneffizient und vor allem möglichst in Echtzeit zu lösen, hat ein Forscherteam um Prof. Dr. Siegfried Fößel, Dr. Joachim Keinert und Dr. Thomas Richter vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS JPEG XS als neuen ISO-Standard entwickelt.
Innovatives Bildkompressionsformat
Das Forscherteam hat mit JPEG XS ein hochmodernes und zukunftsweisendes Bildkompressionsformat etabliert, das qualitativ hochwertige Bilder mit minimaler Latenzzeit und geringem Ressourcenverbrauch in nahezu verlustloser Bildqualität in der Produktionsumgebung überträgt. Es bietet neben der technologischen Alleinstellung der Übertragung höchstqualitativer Bilder enorme wirtschaftliche Vorteile für Studiotechnik, aber auch für weitere Bereiche wie Machine Vision und autonomes Fahren.
Die Jury hebt unter anderem hervor, dass das Forscherteam mit JPEG XS »einen zukunftsweisenden Standard für die ressourcen-schonende Echtzeit-Übertragung von hochwertigen Videodaten entwickelt hat, der bereits in Geräten verschiedener Hersteller implementiert wurde«.
Seit 1978 verleiht die Fraunhofer-Gesellschaft jährlich den Joseph-von-Fraunhofer-Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen zur Lösung anwendungsnaher Probleme an ihre Mitarbeitenden. Kriterien für die Auszeichnung mit dem Forschungspreis sind unter anderem die Neuartigkeit des wissenschaftlich-methodischen Ansatzes, der Erkenntnisfortschritt und die Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse in die Anwendung. In diesem Jahr werden drei Joseph-von-Fraunhofer-Preise mit jeweils 50 000 Euro vergeben. Die Preisträgerinnen* erhalten auch eine silberne Anstecknadel mit dem Gesichtsprofil des Namenspatrons.
*Aufgrund einer für die Hochschule bindenden Vorgabe durch die allgemeine Geschäftsordnung für den Freistaat Bayern vom 01.04.2024 dürfen sämtliche Personen- und Funktionsbezeichnungen ausschließlich in der weiblichen und/oder männlichen Form aufgeführt werden. Mehrgeschlechtliche Schreibweisen sind unzulässig. Selbstverständlich sind Personen aller geschlechtlicher Identitäten ausdrücklich mit angesprochen.